Donnerstag, 6. Juli 2017

Drachen, Drachen, Drachen

Fotografie: Anne Siedentopf



Wir basteln zurzeit fast täglich Drachen und lassen sie draußen je nach Winderscheinen steigen. Ja genau, das ist kein Beitrag vom letzten Herbst, sondern es ist mitten im Juli und dieses Thema hält sich hier bestimmt schon vier Wochen.

Letzten Nikolaus haben wir dem Herzmädchen einen Taschendrachen geschenkt, da ich diesen bei Freunden sah und ziemlich genial fand. Besonders genial war im Winter daran, dass es sie motivierte trotz tristen Wetters zu laufen und zu rennen und nicht nur gelangweilt im Buggy zu sitzen. Der Drachen blieb unser Begleiter.

Dennoch kam erst vor einer Weile die richtige Begeisterung auf und so heißt es jetzt fast jeden Tag: „Wollen wir einen Drachen basteln?“ Nach mindestens 20 Drachen möchte ich manchmal gern antworten: „Lass uns doch was anderes basteln?“ und ich habe es auch schon versucht, da meine eigene Begeisterung auch mal nachließ. Aber sie antwortete immer  „Nein“, also bastelten wir jeden Tag fleißig weiter und nehmen jeden Tag einen anderen Drachen mit in den Hof und rennen damit herum.

Warum ich euch das erzähle?

Zum einen, weil dieses Beispiel mir zeigt, wie wichtig es ist, den Interessen unserer Kinder zu folgen und zum anderen, dass es nicht darauf ankommt, was wir denken oder was gerade richtig (z.B. richtige Jahreszeit, richtige Umsetzung, richtige Anzahl). Wir sind Begleiter unserer Kinder und wenn sie Interessen und Begeisterung zeigen, sollten wir Raum, Zeit, Möglichkeiten, Material und Mitwirkung zeigen, damit sie ihrem Interesse nachgehen können. 

Denn auch wenn es anfangs sehr monoton erschien, hat sie inzwischen durch die intensive Beschäftigung eine Menge gelernt – ganz von selbst. Sie sucht sich Material aus, Farben der Drachen, klebt mit Leim, weiß, dass ein Drache nicht zu schwer sein darf, dass er am besten eine Schnur braucht, arbeitet mit Schere und Klebeband und bemalt die Drachen. Jeder ist einzigartig, anders und individuell und mittlerweile liebe ich unsere Drachensammlung.

Also lasst uns den Interessen unserer Kinder folgen, ungeachtet ob es uns sinnvoll oder spannend erscheint.

Welche Hobbys „musstet“ ihr bereits mit euren Kindern ausleben?

Eure Anne.

PS: Wenn euch mein Artikel gefallen hat, freue ich mich über Liken und Teilen :)

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