Samstag, 17. September 2016

Rezension zur Buchverlosung - „Das Geheimnis zufriedener Babys“ von Nora Imlau

Fotografie: Anne Siedentopf

Nora Imlau, Expertin für Themen rund um Babys, Kinder und Attachment Parenting, arbeitet als Journalistin für die ELTERN-Zeitschrift. Zudem hat sie bereits mit Büchern wie beispielsweise Das Geburtsbuch, Mein kompetentes Baby, Freundschaft oder Schlaf gut, Baby ihr Fachwissen an Eltern weitergegeben.

Inhalt

In dem 2013 erschienenen Buch „Das Geheimnis zufriedener Babys“ stellt die Autorin 7 Geheimnisse für eine geglückte Baby-Zeit vor. Viele Tipps und Themen, die für Eltern wichtig sind und Eltern durch das erste Jahr tragen, werden weitergegeben. Jedes Kapitel ist bereichernd und als Gesamtpaket sehr hilfreich, vor allem für Erstlings-Eltern.

Mit dem Kapitel „Liebevoll Begrüßen“ startet das Buch - anders als viele Baby-Bücher - mit der Geburt und nicht danach. Dabei wird sowohl auf Hausgeburten, Geburt im Geburtshaus und im Krankenhaus sowie auf mögliche unvorbereitete Änderungen oder Komplikationen wie Kaiserschnitt eingegangen. Besonders einfühlsam wird erklärt, dass jedem Elternteil, auch unter nicht idealen Geburtsbedingungen, ein guter Start mit Baby zum Kennenlernen und Bindung aufbauen gelingen kann. Frau Imlau bestärkt die Eltern darin, das anschließende Wochenbett dafür zu nutzen und sich Zeit und Ruhe zu gönnen.

Zu einem gelungenen Start gehört natürlich für die meisten auch ein gelungener Start in die Stillzeit, welcher im nächsten Kapitel beleuchtet wird. Auch hier bekommen Mütter gute Tipps an die Hand, werden über Stillprobleme informiert und darin bestärkt Hebammen und StillberaterInnen in Anspruch zu nehmen. Auch wenn Stillen viele Vorteile wie beispielsweise permanente Verfügbarkeit oder keine Aufwärm-und-Abkoch-Vorbereitungen bietet, wird vollkommen klar gestellt, dass eine gute Eltern-Kind-Beziehung nicht davon abhängt. Auch mit Fläschchen kann dem Baby bedürfnisorientiert begegnet werden. Was dieses „bedürfnisorientiert“ bedeutet, wird übrigens an verschiedenen Stellen erklärt und immer wieder werden gängige Vorurteilen wie Verwöhnen oder Abhärten durch Schreien-lassen widerlegt. Man merkt, dass es der Autorin wichtig ist, nicht nur ihre Auffassung zu vermitteln, sondern alle Empfehlungen wissenschaftlich zu untermauern. Dies finde ich besonders wichtig, da Debatten über Erziehung oftmals sehr gefühlsgeladen und pseudowissenschaftlich geführt werden. Ja, es gibt eindeutige Belege, dass Kinder selbstbewusstere, stärkere Persönlichkeiten werden, wenn ihnen liebevoll begegnet wird.

Genau diese Liebe und Geborgenheit finden besonders die Kleinsten in Mamas oder Papas Nähe. In ihrem dritten Geheimnis „Gemeinsam gut schlafen“ beschreibt Nora Imlau was unter einem Familienbett zu verstehen ist und warum Eltern keine Angst haben müssen ihr Baby mit zu sich ins Bett zu nehmen. Denn was kurz nach der Geburt viele Eltern intuitiv machen, wird spätestens nach ein paar Wochen häufig hinterfragt. Ängste vor Plötzlichem Kindstod, anderen Szenarien oder der Angemessenheit von Babys im Elternbett tauchen in den Köpfen auf. Dabei ist das Familienbett eine ganz natürliche und ungefährliche Sache, wenn ein paar Hinweise beachtet werden (z.B. bei Rauchern oder unter Einfluss von Medikamenten). Evolutionsbiologisch gesehen ist es für Kinder am sichersten bei den Eltern zu schlafen. Sie fühlen sich geborgen und werden mit Milch versorgt. Babys sind Steinzeitkinder, welche nicht allein, mit der Angst vor Fressfeinden, schlafen wollen. Und aus diesem Grund ist die Autorin auch gegen Schlaflernprogramme (wie Ferbern). Denn das Baby folgt nur seinem inneren erlernten Instinkt und drückt echte Angst aus, wenn es alleine schreit. Die Kleinen brauchen die sichere Nähe zu ihren Bezugspersonen um entspannt schlafen zu können. Außerdem stützt das schnelle Reagieren auf kindliches Weinen das Bindungsverhalten und mit einer guten Bindung im Rücken kann es seine Umwelt und neue Entwicklungsaufgaben viel leichter meistern.

Von den Steinzeitbabys spricht die Autorin auch in ihren vierten Geheimnis: „Babys verstehen“. Letztlich ist dieses Kapitel Dreh- und Angelpunkt für alle Punkte herum. Denn wenn ich mein Baby verstehe, kann ich wissen, wann es Milch, Nähe, Input, Ruhe usw. braucht. Eltern lernen die Sprache ihres Babys in den ersten Tage, Wochen, Monaten immer besser. Dabei ist jedes Kind individuell und jedes eine eigene Persönlichkeit mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Herausforderungen. Manche Minis schlafen eben nur auf/bei Mama, manche lassen sich auch mal ablegen. Andere wollen ganz viel „erleben“, andere brauchen schon nach einer Stunde wieder Ruhe. Das ist einfach „angeborenen“. Frau Imlau beschreibt das sehr beruhigend und macht den Eltern Mut ihr Kind so zu nehmen wie es ist, um auch selbst mit den kindlichen Eigenheiten entspannter umgehen zu können. Besonders bei 24h-Babys ist Information und innere Annahme wichtig. Im Buch werden Eltern darauf hingewiesen, dass es 24h-Babys gibt und wie man es erkennt. Ein erster Schritt ist davon zu erfahren und sich dann auf den Weg zu machen in Büchern oder bei Beratungen Unterstützung zu finden.

Als ein weiteres „Geheimnis“ wird das Tragen beschrieben, denn das lieben die meisten Babys. In diesem Kapitel gibt es viele Tipps und Erklärungen zu Tragearten. An dieser Stelle wird auch der sehr passende Begriff der „tragfähigen Bindung“ angebracht. Tragen stärkt nämlich die Bindung und tragende Eltern reagieren schon automatisch feinfühliger auf ihr Kind. Zudem nehmen die Babys schon früh verschiedene Sinneseindrücke wahr, können aber jederzeit den „Rückzug“ antreten. Es schult den Gleichgewichtssinn, senkt das Stresshormon und führt so eben bei der Mehrzahl zu „entspannteren“ Babys.

Im letzten Kapitel geht es um verschiedene Arten von Betreuung und wie Eltern sich Unterstützung aufbauen können. Der Begriff Fremdbetreuung wird erklärt, inwiefern Kita oder Babysitter genauso bedürfnisorientiert sein können, wie das Berliner Modell für die Eingewöhnung funktioniert und warum es wichtig ist, dass Eltern Überforderung vermeiden. Denn nur zufriedenen Eltern können gut auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen, nur dann haben sie dafür die Ressourcen. Dafür lohnt es sich individuelle, nur für die eigene Familie passende Lösungen zu kreieren und alle Bedürfnisse in Einklang zu bringen. Denn Nora Imlau erinnert daran, dass „Kindererziehung in der Geschichte der Menschheit seit jeher eine Gemeinschaftsaufgabe“ war.

Persönliches Fazit

Das Buch ist für mich der perfekte Einstieg in die Welt von bedürfnis- und beziehungsorientierter Erziehung (Attachment Parenting). Nora Imlau scheibt leicht, tolerant, liebevoll und fundiert. Sie steht für ´bedürfnisorientiert´, aber sie bleibt stets offen dafür, dass jede Familie ihren eigenen Weg finden muss und macht auch Mut dafür. Diese Art schätze ich an ihr und sie trifft damit meinen Nerv. In ihrem Buch wird man gut informiert. Alle wichtigen Themen für das erste Jahr werden angeschaut und viele Tipps gegebene, um eine möglichst entspannte Baby-Zeit zu ermöglichen. Besonders empfehlenswert finde ich dieses Buch, weil es eine gute Mischung aus wissenschaftlichen Erkenntnissen, Tipps und Beispielen ist. Für mich wird es in Zukunft DAS Geschenk für werdende Eltern im Familien- und Freundeskreis werden!

Verlosung

Wenn Ihr das Buch gern gewinnen wollt, dann gebt uns ein Like auf unserer Facebookseite und tragt hier eure Email-Adresse ein. Die Verlosung endet am 01.10.2016 und der Gewinner wird danach per Mail benachrichtigt und bei Facebook bekannt gegeben. Unsere Teilnahmebedingungen findet ihr hier. Die Verlosung findet im Rahmen unseres Blogstarts statt, über den ihr über die angegebene EMail-Adresse auch informiert bleibt.

Ich wünsche euch viel Glück!

Eure Anne


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