Fotografie: Anne Siedentopf |
Nora Imlau, Expertin für Themen rund um Babys, Kinder und
Attachment Parenting, arbeitet als Journalistin für die ELTERN-Zeitschrift.
Zudem hat sie bereits mit Büchern wie beispielsweise Das Geburtsbuch, Mein
kompetentes Baby, Freundschaft
oder Schlaf gut, Baby ihr Fachwissen
an Eltern weitergegeben.
Inhalt
In dem 2013 erschienenen Buch „Das Geheimnis zufriedener
Babys“ stellt die Autorin 7 Geheimnisse für eine geglückte Baby-Zeit vor. Viele
Tipps und Themen, die für Eltern wichtig sind und Eltern durch das erste Jahr
tragen, werden weitergegeben. Jedes Kapitel ist bereichernd und als Gesamtpaket
sehr hilfreich, vor allem für Erstlings-Eltern.
Mit dem Kapitel „Liebevoll Begrüßen“ startet das Buch - anders
als viele Baby-Bücher - mit der Geburt und nicht danach. Dabei wird sowohl auf Hausgeburten, Geburt
im Geburtshaus und im Krankenhaus sowie auf mögliche unvorbereitete Änderungen oder
Komplikationen wie Kaiserschnitt eingegangen. Besonders einfühlsam wird
erklärt, dass jedem Elternteil, auch unter nicht idealen Geburtsbedingungen, ein guter
Start mit Baby zum Kennenlernen und Bindung aufbauen gelingen kann. Frau Imlau
bestärkt die Eltern darin, das anschließende Wochenbett dafür zu nutzen und
sich Zeit und Ruhe zu gönnen.
Zu einem gelungenen Start gehört natürlich für die meisten
auch ein gelungener Start in die Stillzeit, welcher im nächsten Kapitel
beleuchtet wird. Auch hier bekommen Mütter gute Tipps an die Hand, werden über
Stillprobleme informiert und darin bestärkt Hebammen und StillberaterInnen in
Anspruch zu nehmen. Auch wenn Stillen viele Vorteile wie beispielsweise permanente
Verfügbarkeit oder keine Aufwärm-und-Abkoch-Vorbereitungen bietet, wird
vollkommen klar gestellt, dass eine gute Eltern-Kind-Beziehung nicht davon
abhängt. Auch mit Fläschchen kann dem Baby bedürfnisorientiert begegnet werden.
Was dieses „bedürfnisorientiert“ bedeutet, wird übrigens an verschiedenen
Stellen erklärt und immer wieder werden gängige Vorurteilen wie Verwöhnen oder Abhärten
durch Schreien-lassen widerlegt. Man merkt, dass es der Autorin wichtig ist,
nicht nur ihre Auffassung zu vermitteln, sondern alle Empfehlungen wissenschaftlich
zu untermauern. Dies finde ich besonders wichtig, da Debatten über Erziehung
oftmals sehr gefühlsgeladen und pseudowissenschaftlich geführt werden. Ja, es
gibt eindeutige Belege, dass Kinder selbstbewusstere, stärkere Persönlichkeiten
werden, wenn ihnen liebevoll begegnet wird.
Genau diese Liebe und Geborgenheit finden besonders die
Kleinsten in Mamas oder Papas Nähe. In ihrem dritten Geheimnis „Gemeinsam gut
schlafen“ beschreibt Nora Imlau was unter einem Familienbett zu verstehen ist
und warum Eltern keine Angst haben müssen ihr Baby mit zu sich ins Bett zu nehmen.
Denn was kurz nach der Geburt viele Eltern intuitiv machen, wird spätestens
nach ein paar Wochen häufig hinterfragt. Ängste vor Plötzlichem Kindstod,
anderen Szenarien oder der Angemessenheit von Babys im Elternbett tauchen in
den Köpfen auf. Dabei ist das Familienbett eine ganz natürliche und
ungefährliche Sache, wenn ein paar Hinweise beachtet werden (z.B. bei Rauchern
oder unter Einfluss von Medikamenten). Evolutionsbiologisch gesehen ist es für Kinder
am sichersten bei den Eltern zu schlafen. Sie fühlen sich geborgen und werden
mit Milch versorgt. Babys sind Steinzeitkinder, welche nicht allein, mit der
Angst vor Fressfeinden, schlafen wollen. Und aus diesem Grund ist die Autorin
auch gegen Schlaflernprogramme (wie Ferbern). Denn das Baby folgt nur seinem
inneren erlernten Instinkt und drückt echte Angst aus, wenn es alleine schreit. Die Kleinen brauchen die sichere Nähe zu ihren Bezugspersonen um entspannt schlafen
zu können. Außerdem stützt das schnelle Reagieren auf kindliches Weinen das
Bindungsverhalten und mit einer guten Bindung im Rücken kann es seine Umwelt
und neue Entwicklungsaufgaben viel leichter meistern.
Von den Steinzeitbabys spricht die Autorin auch in ihren
vierten Geheimnis: „Babys verstehen“. Letztlich ist dieses Kapitel Dreh- und Angelpunkt
für alle Punkte herum. Denn wenn ich mein Baby verstehe, kann ich wissen, wann
es Milch, Nähe, Input, Ruhe usw. braucht. Eltern lernen die Sprache ihres Babys
in den ersten Tage, Wochen, Monaten immer besser. Dabei ist jedes Kind individuell
und jedes eine eigene Persönlichkeit mit unterschiedlichen Bedürfnissen und
Herausforderungen. Manche Minis schlafen eben nur auf/bei Mama, manche lassen sich
auch mal ablegen. Andere wollen ganz viel „erleben“, andere brauchen schon nach
einer Stunde wieder Ruhe. Das ist einfach „angeborenen“. Frau Imlau beschreibt
das sehr beruhigend und macht den Eltern Mut ihr Kind so zu nehmen wie es ist, um auch selbst mit den kindlichen Eigenheiten entspannter umgehen zu können.
Besonders bei 24h-Babys ist Information und innere Annahme wichtig. Im Buch werden
Eltern darauf hingewiesen, dass es 24h-Babys gibt und wie man es erkennt. Ein
erster Schritt ist davon zu erfahren und sich dann auf den Weg zu machen in
Büchern oder bei Beratungen Unterstützung zu finden.
Als ein weiteres „Geheimnis“ wird das Tragen beschrieben,
denn das lieben die meisten Babys. In diesem Kapitel gibt es viele Tipps und
Erklärungen zu Tragearten. An dieser Stelle wird auch der sehr passende Begriff
der „tragfähigen Bindung“ angebracht. Tragen stärkt nämlich die Bindung und tragende
Eltern reagieren schon automatisch feinfühliger auf ihr Kind. Zudem nehmen die Babys
schon früh verschiedene Sinneseindrücke wahr, können aber jederzeit den „Rückzug“
antreten. Es schult den Gleichgewichtssinn, senkt das Stresshormon und führt so
eben bei der Mehrzahl zu „entspannteren“ Babys.
Im letzten Kapitel geht es um verschiedene Arten von
Betreuung und wie Eltern sich Unterstützung aufbauen können. Der Begriff
Fremdbetreuung wird erklärt, inwiefern Kita oder Babysitter genauso
bedürfnisorientiert sein können, wie das Berliner Modell für die Eingewöhnung
funktioniert und warum es wichtig ist, dass Eltern Überforderung vermeiden. Denn
nur zufriedenen Eltern können gut auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen,
nur dann haben sie dafür die Ressourcen. Dafür lohnt es sich individuelle, nur
für die eigene Familie passende Lösungen zu kreieren und alle Bedürfnisse in
Einklang zu bringen. Denn Nora Imlau erinnert daran, dass „Kindererziehung in
der Geschichte der Menschheit seit jeher eine Gemeinschaftsaufgabe“ war.
Persönliches Fazit
Das Buch ist für mich der perfekte Einstieg in die Welt von
bedürfnis- und beziehungsorientierter Erziehung (Attachment Parenting). Nora
Imlau scheibt leicht, tolerant, liebevoll und fundiert. Sie steht für
´bedürfnisorientiert´, aber sie bleibt stets offen dafür, dass jede Familie
ihren eigenen Weg finden muss und macht auch Mut dafür. Diese Art schätze ich
an ihr und sie trifft damit meinen Nerv. In ihrem Buch wird man gut informiert.
Alle wichtigen Themen für das erste Jahr werden angeschaut und viele Tipps
gegebene, um eine möglichst entspannte Baby-Zeit zu ermöglichen. Besonders empfehlenswert
finde ich dieses Buch, weil es eine gute Mischung aus wissenschaftlichen
Erkenntnissen, Tipps und Beispielen ist. Für mich wird es in Zukunft DAS
Geschenk für werdende Eltern im Familien- und Freundeskreis werden!
Verlosung
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findet im Rahmen unseres Blogstarts statt, über den ihr über die angegebene EMail-Adresse auch
informiert bleibt.
Ich wünsche euch viel Glück!
Eure Anne
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