Freitag, 22. September 2017

Was ich mir nach der Wahl für Familien wünsche - Blogparade #WasMamasFordern


Fotografie: Tookapic/ pexels






Wenn der Wind sich drehen würde, das wäre schön! Wenn Familienpolitik nicht eins der letzten Themen in diesem Land oder beim Wahlduell nur wenige Minuten angesichts von 90 Minuten Redezeit Wert wäre. Schöne Wahlplakate reichen nicht, es braucht wirkliches familienfreundliches Umdenken, eine wirkliche Lobby für Familienthemen und dafür sind Politik, öffentliche Einrichtungen und Gesetze eine wichtige Ausgangsbasis.

Viele Familien wünschen sich mehr von der Politik und weil auch Isabel vom Blog Magna Mater sich mehr von der Wahl und ihren Schwerpunkten versprochen hat, ruft sie bis zum Wahlsonntag noch zur Blogparade #WasMamasFordern #WasPapasFordern auf.

Auch ich habe den Wahlkampf und Versprechungen zur Familienpolitik verfolgt und sehe kaum verändernde Ideen für wirkliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder echte Entscheidungsfreiheit, damit jede Familie ihren Entwurf (Arbeit, Selbstbetreuung, Kombination, Ein- oder Mehrkindfamilie) leben kann. Also folge ich Isabels Aufruf gern und habe mir auch Gedanken gemacht, was ich gerne fordern würde, um diese Ziele wirklich zu erreichen.

Hier meine Überlegungen:

1) In Schwangerschaft und dem ersten Jahr nach der Elternzeit erhalten Eltern ein Recht auf Home-Office-Zeiten und freie Einteilung der Arbeitszeiten nach dem Rhythmus und den Bedürfnissen ihrer Familie.

2) Die Auszahlung des vollen Elterngeldbetrages für mindestens 2 Jahre. Die Baby- und Kleinkindzeit ist empirisch nachweisbar sehr wichtig für die emotionale und kognitive Entwicklung eines Kindes und gesunde Kinder bzw. spätere Erwachsene zahlen sich langfristig wesentlich stärker für Politik, Staatskassen und Wirtschaft aus (um es mal ganz kapitalistisch zu begründen) und gesunde Eltern als Arbeitskräfte, die nicht unter dem Stress des Spagats zwischen Familie und Arbeit zusammenbrechen, erst recht.

3) Einführung von mehr Kindkranktagen, da 10 oder auch 20 Tage im Jahr bei bis zu 10 Infekten pro Jahr in den ersten sechs Lebensjahren eines Kindes und bei mehr als einem Kind erst recht nicht reicht. Mittlerweile tendieren Eltern unter dem Druck der Arbeit dazu kranke Kinder in Einrichtungen abzugeben.

4) Staatlicher Zuschuss zu flexibler Kinderbetreuung (Babysitter), wenn Eltern zu untypischen Zeiten außerhalb der Kita-Öffnungszeiten (z.B. bei Selbstständigkeit oder Schichtdienst) oder eben im Home-Office arbeiten wollen, um trotz eigener beruflicher Pläne für ihre kleinen Kinder wahrnehmbar und ansprechbar zu bleiben.

5) Dass selbstbetreuende Familien den staatlichen Zuschuss zum Kindergartenplatz als Honorierung Ihrer Arbeit ausgezahlt bekommen. Auf diese Weise ensteht für Eltern eine wirkliche Entscheidungsfreiheit zwischen eigener Kinderbetreuung und Beruf oder eben bessere Kombinationsmöglichkeiten. Die Entscheidung für eine außerfamiliäre Betreuung kann dann nicht nur aus rein finanziellen Gründen getroffen werden, denn das liebe Geld zwingt viele Familien dazu ihre Elternzeit auf das erste Jahr zu beschränken.

6) Ich wünsche mir mehr Gleichbereichtigung in der Bezahlung und Beförderung von Frauen und somit Arbeitgeber, die das Potenzial von Müttern erkennen und sie genau deswegen einstellen. Wer eine Familie managen kann, kann meiner Meinung nach auch ein Kleinunternehmen führen und Abteilungen leiten. Außerdem ist schon lange belegt, dass Mütter in Teilzeit effektiver und effizienter arbeiten und ähnlich viel schaffen wie andere in Vollzeit.

7) Dass Eltern sich nicht hinter Ausreden verstecken müssen, nur weil sie ihre Kinder gern bedürfnisorientiert aufwachsen lassen wollen. Stillen, abendlichen Meetings oder das Eingehen auf andere kindlichen/familiäre Bedürfnisse sollten zum gesellschaftlichen Bild gehören und konstruktiv und lösungsorientiert auf Arbeit besprochen werden können. Dafür braucht es das grundsätzliche denken, dass Kinder, Kindererziehung und Familie in der Gesellschaft einen Wert hat. Der sich zur Zeit schon daran nicht zeigt, dass Mütter, die sich entscheiden zu Hause bei den Kindern zu bleiben und (zur Zeit) keine beruflichen Zielen verfolgen, oftmals mit "Ach, du bist nur zu Hause“ und somit fehlender Anerkennung bedacht werden. Familienarbeit ist wertvoll und zwar für die ganze Gesellschaft!

So viel zu meinen Gedanken und da ich selbst den Wahl-o-mat und Artikel anderer Elternblogger genutzt habe, um mir eine Wahlmeinung zu bilden, möchte ich euch das nicht vorenthalten und gebe euch hier mal drei echt gute Links an die Seite:

Wahl-o-mat

Alu von Grossekoepfe hat auch dazu aufgerufen, dass Elternblogger ihre Stimme im Vorfeld der Wahl nutzen und ganz viele wunderbare Artikel von anderen Bloggern verlinkt

und diesen Artikel kann ich euch wärmsten empfehlen: zum Lachen und auf den Punkt


Bitte geht am Sonntag wählen :)

Eure Anne

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